Bezogener Aktivismus. Teil 2

Illustration generiert mit Midjourney

Trauma, Fragmentierung und Beziehungsfähigkeit

Dies ist der 2. Teil einer Artikelserie zu Formen des Aktivismus. Hier ist der 1. Teil Die selbstreflexive Wende 

Seit einigen Jahren beschäftige ich mich, gemeinsam mit meinen Freundinnen und Kolleginnen von innerwork.online, Bettina Rollow, Anjet Sekkat und Jana Schmitz, intensiv mit kollektivem Trauma. Im Rahmen eines Collective Trauma Facilitation Trainings, initiiert von Thomas Hübl, versuchen wir in einer Gruppe von hundert Teilnehmerinnen aus der ganzen Welt zu erforschen, wie kollektive Transgressionen und Wunden bis in die Gegenwart nachwirken. Dazu zählen tiefgreifende gewaltsame Ereignisse und Dynamiken wie Sklaverei, Kolonialismus und der Holocaust, aber auch patriarchale Strukturen oder Homophobie. 

Trauma und die Story of Separation

Eine der Kernthesen der kollektiven Traumaarbeit ist, dass überwältigende Ereignisse und gewaltvolle Dominanzstrukturen die Fühlfähigkeit nicht nur von Individuen, sondern von ganzen Gruppen einschränken. Thomas Hübl beschreibt, wie sich im Trauma die Welt in Ich und Das Andere aufspaltet: Um seinen eigenen Kern zu schützen, wendet sich der überwältigte Mensch von vielen Teilen der Realität ab. Im Zuge dieser Exklusion kann er sich nicht mehr auf zentrale Aspekte seiner Selbst und seiner Umwelt beziehen. Auf dieser verzerrten Wahrnehmung errichten ganze Gruppen von ähnlich verletzten Menschen kollektive Strukturen, Werte und Normen, Institutionen und Lebensstile, die ihrerseits von pathologischen Mustern durchzogen sind. Als Neugeborenen kommen wir in diese vermeintlich „normale“, aber zutiefst verzerrte Wirklichkeit hinein, passen uns ihr an, reiben uns aber auch kontinuierlich an den Dissonanzen, die unweigerlich entstehen, wenn Trauma-generierte Strukturen auf fühlende und klar denkende Menschen treffen. 

Kollektives Trauma führt dazu, dass wir uns als getrennte Wesen empfinden. In gesunden Beziehungen taucht ein anderer Mensch ganz in mir auf, d.h. ich kann ihn oder sie in meinem eigenen Nervensystem abbilden. Doch Trauma blockiert diesen Prozess, sodass ein Gegenüber nur partiell in mir auftauchen kann. Dies ist der Ursprung von “Othering”. Diese unvollständige Wahrnehmung nennt Charles Eisenstein die „Story of Separation“ und stellt sie Thich Nhat Hanh’s Konzept des „Interbeing“ gegenüber, der vollkommenen Verbundenheit und Kontinuität von allen organischen und anorganischen Entitäten. Interbeing bedeutet, dass wir als Menschen keine aktiven Beziehungen zueinander, der Natur oder dem Kosmos herstellen müssen, denn alles ist sowieso schon wechselbezüglich miteinander verbunden.

In die Abspaltung und Fragmentierung hineingeboren, perpetuieren wir diese kontinuierlich: alles, zu dem wir keine Beziehung aufbauen können, erscheint uns als „fremd“. Wir erschaffen eine Welt, in der wir uns nur mit immer kleineren Nischen und Blasen der Realität verbunden fühlen und werten andere Perspektiven, Haltungen, Sein- und Verhaltensformen als „anders und falsch“ ab. Indem aktivistische Stimmen sich explizit GEGEN den Status Quo, bestimmte Gesellschaftsgruppen und Überzeugungen wenden, produzieren sie weitere Feindbilder. 

Doch um adäquate Antworten auf die großen Herausforderungen unserer Zeit zu finden, sind wir darauf angewiesen, dass mehr Menschen denn je zusammenkommen und gemeinsam Lösungen erarbeiten. In einer fragmentierten Welt, werden wir keine gemeinsame Orientierung und Intention darüber gewinnen, wie wir mit der Klimakatastrophe, der wachsenden Kluft zwischen arm und reich, den Chancen und Risiken von künstlicher Intelligenz oder autoritären Herrschern so begegnen, dass der Planet Erde für möglichst viele Menschen lebenswert ist. 

Die Frage, die sich daraus an Aktivistinnen ergibt, ist diese: Wie können wir Strategien und Lösungen entwickeln, die weniger fragmentiert sind und stattdessen mehr Realität einbeziehen? 

Das Gegenmittel zur Exklusion ist ein tieferes Verständnis der Trennung

Im Rahmen des Collective Trauma Trainings habe ich gelernt, dass diese Frage voreilig ist. Denn wir sind so in traumatische Strukturen verwickelt, dass wir zuerst einmal diese in uns selbst, unserer Kultur und unseren Institutionen erkennen müssen. Das Gegenmittel zur Ausgrenzung ist demnach nicht Einbeziehung, sondern (zuerst einmal) eine tiefere Anerkennung der Ausgrenzung. Exklusion ist so tief in unserer (Mainstream-)Identität verwurzelt, dass wir sie mit “Normalität” verwechseln. Wir sind wie Fische im Wasser, die nicht erkennen, dass Wasser eine ganz besondere Substanz ist. Deshalb erforschten wir in unserem Training vor allem in welchem „Wasser“ wir leben und wie Ausgrenzung in uns wirkt. Wie ist meine aktuelle Erfahrung von mir, Dir und der Welt? Worauf kann ich mich beziehen und was muss ich ausschließen (weil es mein Gefühl von Sicherheit/ Identität bedroht)? Was muss ich auf Distanz halten, indem ich es negativ beurteile? Wo bin ich Teil des bestehenden Systems und verlängere dieses durch meine Glaubenssätze und Handlungen? 

Diese Erforschung erfordert großen Mut, denn wir haben das Abgestoßene, Ausgegrenzte ja nicht verlassen, weil es so schön und angenehm ist, sondern weil dort das Leid und der Schmerz sitzt. 

Für mich persönlich bedeutete diese Erforschung auch, mich von lieb gewonnenen Selbstbildern zu trennen. Denn als Sozialunternehmerin hatte ich das Gefühl, ganzheitliche Werte, wie Potentialentfaltung und soziale Wirksamkeit schon zu verkörpern und mich so auf der „guten Seite der Geschichte“ zu wähnen. Von diesem erhabenen Sockel war es einfach auf For-Profit Unternehmerinnen herunter zu schauen, die „noch“ dem alten System verhaftet waren und nur auf ihre Gewinnmargen schauten. Heute bin ich mir mehr bewusst, wie sehr ich manche Wirtschaftsformen und Menschen abwerte und dadurch neue Feindbilder schaffe.

Mein Lernprozess besteht darin, genau zu beobachten, wie ich mich auf Menschen mit anderen Wertesystemen beziehe. Kann ich mich auf mein Gegenüber wirklich einlassen? Kann ich einen offenen Beziehungsraum gestalten, in dem ich mich selbst fühle, mein Gegenüber fühle und spüre, dass er oder sie mich fühlt? Die Frage, die ich mir stelle, ist diese: Taucht der andere Mensch in meinem eigenen Garten auf, oder sehe ich ihn auf der anderen Seite des Gartenzauns? Im letzten Fall sehe ich ihn zwar und höre akustisch auch, was er mir zu sagen hat, aber ich fühle mich menschlich nicht tiefer mit ihm verbunden. Er taucht in meinem Nervensystem nicht als ganzer Mensch, sondern als mentales Konstrukt, als eine Schablone auf, die ich leicht abwerten kann.

Beziehunsgfähigkeit und Multiperspektivität

Seit einigen Jahren erforsche ich diese Kontaktfläche zwischen mir und anderen Menschen immer tiefer. So fällt es mir schwer, mich auf Menschen zu beziehen, deren Weltanschauungen meinem, eher wissenschaftlich-rationalen Weltbild diametral widersprechen. In der Corona-Pandemie konnte ich eindrucksvoll erleben, wie sehr mich Menschen, die wissenschaftliche Erkenntnisse über das Virus ablehnten, triggerten. Ich konnte mich nur schlecht, emphatisch und neutral auf sie beziehen. In einem Workshop bei Thomas Hübl, den ich in diesem Podcast ausführlicher beschreibe, wurde mir bewusst, wie sehr meine eigene psychologische Sicherheit davon abhängt, dass mein Gegenüber eine rationale Weltsicht mit mir teilt. Die Wurzeln dazu liegen in meiner Kindheit: ich wurde in eine emotional volatile Familie hineingeboren und Bücher und Wissen waren für mich lebenswichtige Stabilisatoren. Sie prägten meine Identität so maßgeblich, dass ich es heute als Erwachsene noch bedrohlich empfinde, wenn dieses Fundament in Frage gestellt wird. 

Wichtig an diesem Lernprozess ist, dass die Ausweitung meiner Beziehungsfähigkeit nicht bedeutet, dass ich mit anderen Menschen übereinstimme. Ich empfinde es immer wieder als Meilenstein in meiner persönlichen Entwicklung, wenn es mir gelingt, mich auf andere Perspektiven tiefer einzulassen und zugleich klar zu sehen und dies auch auszusprechen, dass ich eine bestimmte Sicht nicht teile, sie gefährlich oder abschreckend finde. Doch diese „bezogene Grenzsetzung“, die aus der Verbindung heraus entsteht, hat eine ganz andere Qualität als die Grenzziehung und Bewertung, die auf Trennung basiert.

Während ich lerne, mich selbst klarer zu sehen, wird mir auch bewusst, wie wenig ich die Welt „da draußen“ in ihrer Vielfalt erfassen kann. Ich schaue auf die Welt und sehe meine eigenen Wünsche, Projektionen, Stereotype, Bewertungen. Im kollektiven Traumatraining konnten wir Teilnehmerinnen erforschen, wie unsere Prägung unsere Wahrnehmung strukturiert. Im Zuge unserer Sozialisation haben wir eine bestimmte innere Architektur entwickelt, die einige Vorstellungen und Facetten als „gut und normal“ ansieht und andere als „falsch und minderwertig“ abwertet. 

Die dabei ablaufenden Prozesse sind gar nicht so leicht zu fassen. Auf den ersten Blick erscheint es, als ob mein Gegenüber mich triggert, oder jemand anders „schwierig“ ist. In höherer Auflösung betrachtet, geschieht aber eigentlich etwas anders, dass Bettina Rollow in einem unserer Webinare sehr plastisch beschrieben hat: Wenn ich jemand anderem begegne, den ich als „schwierig“ und „falsch“ empfinde, dann nehme ich dies dadurch wahr, dass in meinem Körper eine unangenehme Empfindung auftaucht, mit der ich mich nicht identifizieren und verbinden kann. Es ist also weniger mein Gegenüber, der etwas in mir erzeugt, sondern ich erlebe, dass der authentische Kontakt zu mir selbst unterbrochen wird. Ich selbst nehme mich anders wahr, als wenn ich mich selbst “normal” fühlen kann. Doch wenn ich mich nicht mehr “normal” fühle und das, was auftaucht, nicht in mir halten kann – ich zu diesem Aspekt in mir keine Beziehung aufbauen kann – dann verunsichert mich dies und führt zu dem unangenehmen, negativen, getriggerten Selbstgefühl. Um dies wieder loszuwerden, unterbreche ich den Kontakt zu meinem Gegenüber und werte ihn oder sie automatisch ab. Anders formuliert: wenn ich getriggert bin und einen Teil nicht zu mir nehmen kann, dann muss ich ihn externalisieren und im Außen einen Schuldigen suchen. Dies ist das Gegenteil von Multiperspektivität. Denn Multiperspektivität würde bedeuten, dass ich im Fremden das Eigene erkenne und eine viel größere Bandbreite von Haltungen und Handlungen beinhalten kann. 

Auf den ersten Blick mag dies abwegig erscheinen: Wieso sollte ich, ein großzügiger und freundlicher Mensch, Aspekte wie Gier oder Gewalt in mir wahrnehmen können? Aber je tiefer ich mich erforschte, desto mehr konnte ich mein Gier- oder Gewaltpotential kontaktieren und kam zu der demütigenden Erkenntnis, dass auch ich diese Facetten in mir trage.

Im Zuge unserer Beschäftigung mit kollektiven Traumafeldern mussten wir Teilnehmerinnen uns immer wieder eingestehen, wie viele Aspekte wir nicht fühlen. Aber genau dieses Nicht-Fühlen entpuppte sich als wichtige Information. Ich begann mich mit meiner Taubheit auseinanderzusetzen. In zahlreichen Gruppenprozessen und -diskussionen nahm ich andere Stimmen zwar mental wahr, emotional perlten sie aber an mir ab. Ich kannte diese Taubheit auch in Bezug auf einige soziale Themen. So konnte ich mich lautstark über Obdachlosigkeit oder Kinderarmut in reichen Ländern empören, emotional blieb ich aber seltsam unberührt. Erst als ich andere Teilnehmer unseres Trainings, insbesondere Mitglieder der indischen und südamerikanischen Oberschicht, sah, die versteinert auf hoch emotionale Erzählungen ihrer weniger privilegierten,  Landsleute mit einer oft dunkleren Hautfarbe reagierten, verstand ich den Zusammenhang zwischen meiner eigenen sozialen Stellung und Taubheit. Ich sah, dass meine privilegierte Herkunft und gesellschaftliche Stellung damit verknüpft sind, dass ich bestimmte Facetten des Lebens nicht emphatisch spüren kann. Denn meine Privilegien, Basis meiner psychologischen Sicherheit, sind untrennbar mit der Diskriminierung anderer Menschen verbunden und letztere wirklich emotional an mich herankommen zu lassen, würde bedeuten einen bedeutsamen Teil meiner Identität, meiner Autonomie und meines Lebensstandards aufzugeben. Denn als emotional durchlässiger Mensch muss ich meine Identität und Lebensstil in einigen grundlegenden Aspekten verändern. 

Je mehr Facetten wir in uns selbst fühlen können, statt sie zu unterdrücken oder zu externalisieren, desto ganzheitlicher können wir uns auf die Realität beziehen. Inner Work ist für diese Prozesse essentiell. Unsere Körper und ihre Sinnesorgane sind die einzigen Instrumente, die wir haben, um die Außenwelt zu erfassen. Folglich können wir nur das im Außen erkennen, was uns im Inneren zugänglich ist. Sind Teile in mir taub, bzw. lehne ich bestimmte Facetten, Emotionen, Perspektiven ab, weil sie mir selbst zu unangenehm oder schmerzlich sind, dann ist meine Fähigkeit, mit der Welt in Resonanz zu gehen, in diesen Bereichen eingeschränkt. Je mehr ich wiederum mit vielen, auch widersprüchlichen Facetten meiner Selbst im Kontakt bin und fähig, auch Aspekte in mir zu akzeptieren, die meiner mentalen Sicht auf die Welt widerstreben, desto weniger muss ich Andersartigkeit im Außen abwehren. Dann kann ich mich auch auf negative Gefühle und Verhaltensweisen – wie Grausamkeit, Gier, Unehrlichkeit oder Hass – beziehen, obwohl diese Aspekte zwar meinem ethischen Kompass widersprechen, ich aber zugleich weiß, dass ich unter bestimmten Umständen vielleicht zu ähnlichen Gefühlen oder Handlungen fähig bin.  Ich erkenne an, dass auch diese dunklen Seiten Teil des Lebens sind. Wenn ich mehr Realität in mir abbilden kann, helfe ich, die Welt wieder zu vereinen und damit zu heilen. Im Gegenschluss – je geringer meine Bandbreite von Emotionen und Ausdrücken ist, desto mehr muss ich sie im Außen abwehren und trage ich selbst zu Polarisierung, Fragmentierung und der „Story of Separation“ bei. 

Idealbilder spalten die Wirklichkeit

Wenn Aktivisten davon sprechen, dass es “immer noch” häusliche Gewalt, Menschenrechtsverletzungen oder Streubomben gibt, oder wenn ich mich über die Waffenindustrie aufrege und mir vorstelle, wie friedlich eine Welt ohne Waffen wäre, dann sind das alles weitere Anzeichen für Fragmentierung und Trennung. Thomas Hübl spricht davon, dass unsere Fixierung darauf, wie die Welt “eigentlich” sein sollte, ein Symptom dafür ist, wie unfähig wir sind, uns auf die reale Gegenwart zu beziehen. Doch diese Flucht aus der Präsenz schränkt unsere Wirksamkeit massiv ein. Denn indem ich mich mit einem Idealbild verbinde, löst sich ein Teil von mir von der Gegenwart ab und lebt in einer nicht-existenten Zukunft. Wenn ich mich dagegen ganz auf die Gegenwart beziehe, sehe ich, dass der jetzige Zustand genau unserem Entwicklungsstand als Menschheit entspricht.  Statt “Zukunft zu denken”, ein Prozess, in dem unweigerlich viele Projektionen und Wunschvorstellungen einfließen, lasse ich “Zukunft sich entfalten”, und folge meiner Gespür für den nächsten richtigen Schritt. Auf dieser Basis kann ich dann wirksame Antworten entwickeln. 

In unserem Collective Trauma Facilitation Training erforschten wir beispielsweise die Schießereien an amerikanischen Schulen. In dem Moment, in dem wir uns über die Waffenlobby, z.B. die NRA (National Rifle Association) aufregen, spalten wir einen Teil der Realität ab und schaffen eine Polarisierung. Statt einzelne Gruppen zu stigmatisieren, könnten wir uns auf ein breiteres Spektrum des unfassbaren, durch die Gewalttat verursachten Leids einlassen. Niemand würde dem Täter seine Verantwortung absprechen. Und ebenso fühlen wir uns tief mit den Opfern verbunden und trauern mit ihnen. Zugleich können wir versuchen unseren Empathie-Radius zu erweitern und die größere sozio-kulturelle Matrix einbeziehen, die zu dem furchtbaren Verbrechen geführt hat. In welchem gesellschaftlichen Gewebe sind Täter und Opfer eingebettet? Welche Dynamiken haben dazu geführt, dass ein junger Mensch einen solchen Mord beging? Wenn ich mich so vielschichtig auf ein Verbrechen beziehen kann, sehe ich nicht nur die Symptome, sondern auch die ursächlichen systemischen Muster. Und damit realisiere ich auch, dass ich ebenfalls Teil dieser Muster bin und sie auf meine Art und Weise aufrechterhalte. 

In dieser Perspektive ist die Welt, so wie sie gerade ist, mit allen ihren Stapelkrisen und Pathologien, aber auch Verbindungen und Innovationen nicht „falsch“, sondern der authentische Spiegel und Abdruck von der Menschheit in der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts. Wir sind mitten in die Fragmentierung und Trennung hinein geboren und tragen durch unsere Vorlieben und Abneigungen ebenfalls zur Zersplitterung bei. Und genauso wie unsere wirtschaftlichen, politischen und sozialen Strukturen und Werte unsere Menschheit widerspiegeln, ist unser Aktivismus ein Kind der Trennung und Fragmentierung. Doch es liegt auf der Hand, dass Lösungsangebote, die aus der gleichen Fragmentierung kommen, wie die Probleme, die sie zu beseitigen versuchen, scheitern müssen.

Wirksame Lösungen müssten aus einer Ebene kommen, die mehr Realität, Vielfalt und Perspektiven einbezieht.         

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Weiter zum 3. Teil: Grundlagen und Beispiele eines bezogenen Aktivismus

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